Jagd

Das Wildfleisch stammt zum Teil aus unserem gepachteten Revier, welches rund 365 ha groß ist und um unseren Hof herum liegt. Das Rehwild, welches wir in unserem Hofladen vermarkten, kommt nicht ausschließlich aus unserem, sondern auch aus den Nachbarrevieren von befreundeten Jägern. In unserer Region ist kein Schwarz- bzw. Rotwild (z.B. Wildschwein und Hirsch) als Standwild anzutreffen, aus diesem Grund werden diese aus Revieren im Sauerland und Hessen bezogen.

Die Niederwildjagd (z.B. Hasen & Fasane) in unserer Region beginnt mit dem 16. Oktober und endet am 31. Dezember. In diesem Zeitraum können Hasen in unserem Hofladen vorbestellt werden.

Wildtier-Rettung

Wir legen viel Wert auf einen ausgewogenen und sicheren Wildbesatz. Aus diesem Grund kommen zum Frühjahr hin die freiwilligen Jäger zusammen, um mit Hilfe einer Drohne, mit integrierter Wärmebildkamera in den Monaten Mai und Juni vor dem ersten Grasschnitt die sich drückenden Kitze zu suchen. Die Ricken setzen ihre Kitze (1-3, meistens 2) im Frühjar und säugen diese bis November, dabei nimmt das Kitz nach 3 Wochen pflanzliche Nahrung mit auf. Kitze drücken sich bis zum 10. Lebenstag fest auf den Boden, da sie ihrer Tarnfarbe und geringen Witterungen vertrauen.

Landwirte kontaktieren aus eigenem Interesse die Jagdpächter vor ihrem ersten Grasschnitt, um Unfälle mit Kitzen und anderem Wild zu vermeiden. Zur Kitz-Rettung werden meistens insgesamt 5-10 Leute benötigt, je nach Flächengröße. Dabei fliegt einer die Drohne und im Idealfall stehen zwei weitere Personen vor einem Monitor und achten auf Auffälligkeiten im Feld. Die anderen Jäger oder andere Helfer werden mit Walkie-Talkies ausgestattet und von den Personen am Monitor im Feld zur Wärmequelle geleitet. Wird diese als Tier identifiziert, wird das Tier von Hand herausgetragen und gelangt von allein durch die Unterstützung der Mütter zurück, dies sorgt für weniger Verletzungen durch das Mähwerk im Wildbestand. Wichtig hierbei ist es, dass die Jäger und Helfer geruchsneutrale Handschuhe tragen. Die Kitze finden den Kontakt zur Mutter über Fieptöne zurück und flüchten danach gemeinsam.

Das Drohnenprojekt läuft unter dem Hegering Laer und wurde finanziert von dem Landwirtschaftlichen Ortsverein Laer und Holthausen, Zahnarztpraxis Dr. Kreyenborg, Volksbank Ochtrop-Laer und dem Heimatverein Laer. Es haben sich mehrere freiwillige Jäger zu einer Gruppe zusammengeschlossen. Um die Drohne zu fliegen, ist der kleine EU-Drohnenführerschein erforderlich. Die freiwilligen Jäger werden von den jeweiligen Jagdpächtern über den geplanten Grasschnitt informiert und ein Termin wird zur Wildrettung vereinbart. Dieser Termin findet unmittelbar vor dem Grasschnitt statt, da die Gefahr besteht, dass das Wild sonst zurück in die Felder flüchtet.